Aktanten sind keine Akteure gemäß der Theorie Praktischer Vernunft (Nida-Rümelin, 2020) und verfügen nicht über eine Urteilskraft, die auf das Vermögen einer praktischen Vernunft, Freiheit und Verantwortung zurückzuführen wäre. Kurz, sie sind nicht Autoren ihrer Existenz.

Dergleichen Entitäten simulieren, über diese Fähigkeiten zu verfügen. Sie praktizieren nicht, was dem Menschen eigentümlich ist: Selbstwirksamkeit.

Die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) erweitert unser Verständnis von Akteuren im Gesundheitswesen, indem sie nicht menschliche Entitäten als "Aktanten" einbezieht. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist das Smartphone, das als Aktant eine zunehmend wichtige Rolle in der Gesundheitskommunikation spielt.

Smartphones fungieren als Zugang zu einer Fülle von Gesundheitsinformationen und -anwendungen. Sie ermöglichen es Nutzern, medizinisches Wissen abzurufen, Symptome zu überprüfen oder ihre Gesundheitsdaten zu verfolgen. Die in diesen Geräten und Apps integrierten Algorithmen agieren ebenfalls als Aktanten, indem sie Informationen filtern, personalisieren und Handlungsempfehlungen geben. Angesichts dessen fällt ein Teil von Gesundheitsanwendungen unter das Medizinproduktegesetz (MPG).

Diese Aktanten beeinflussen maßgeblich technologisch, wie Menschen Gesundheitsinformationen wahrnehmen und mit ihnen interagieren. Sie können einerseits zu einer besseren Gesundheitsversorgung beitragen, andererseits aber auch Risiken wie Fehlinterpretationen oder übermäßiges Vertrauen in nicht validierte Quellen bergen.

Als Mensch weiß ich intuitiv, dass ein humanoider Roboter über keinen freien Willen verfügt. In der Steuerung durch Algorithmen auf Basis eines von Menschen geschaffenen Datenmodells simuliert ein Roboter menschliche Interaktion. Das bedeutet nicht, dass diese Entitäten im Gesundheitsgeschehen keine Rolle spielen werden.

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Die Neue Versorgungskommunikation muss diese Aktanten berücksichtigen und Wege finden, sie verantwortungsvoll in die Gesundheitskommunikation zu integrieren.

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