Vorauseilender Gehorsam basiert oft auf einer Ahnung, die unausweichlich erscheint. Man greift den Dingen voraus und ihre Rechtfertigung gelingt, obwohl alte Zöpfe weiter geflochten werden.
In diesem Zusammenhang wäre ein Neubeginn im Sinne der neuen Versorgungskommunikation als Restauration einer Kommunikation zu verstehen. Eine in die Jahre gekommene Kommunikation, die zum postmodernen Abschied von menschlicher Tugend tendiert und sich fragwürdig zeigt, Gesundheit tatsächlich gelingen zu lassen. Eine Kommunikation, die sich ausschließlich fragwürdigen Zielen unterwirft und die Menschen aus dem Blick verliert.
Es geht also nicht um eine rückwärtsgewandte Wiederherstellung alter Zustände oder einer weiteren Optimierung eines Zustands, sondern um eine zukunftsorientierte Erneuerung der Kommunikation im Gesundheitsgeschehen, die auf bessere Gesundheitsergebnisse ausgerichtet ist.
Im breiteren Kontext der Neuen Versorgungskommunikation wird dieser Ansatz als Teil einer sich wandelnden kommunikativen Praxis gesehen, die darauf abzielt, eine von Gründen geleitete, vernünftige Gesundheitskommunikation zu arrangieren. Diese soll in ihrem kulturellen Eigenwert als strukturell rational gelten und auf anachronistische Reflexe und affektive Vieltuerei verzichten.